- Hautkrankheiten: Infektionen durch Bakterien, Pilze und Viren
- Hautkrankheiten: Infektionen durch Bakterien, Pilze und VirenInfolge von Verletzungen der Haut, Veränderungen des natürlichen Säureschutzmantels sowie allgemeiner Schwäche des körpereigenen Abwehrsystems kann es passieren, dass Mikroorganismen in die Haut eindringen und Infektionen hervorrufen.Bakterielle HautinfektionenEine durch Streptokokken hervorgerufene Hautinfektion ist die Wundrose (Erysipel). Dabei ist die Haut vor allem im Gesicht über große Flächen entzündet und gerötet - die Entzündung kann sich bis auf die Unterhaut ausbreiten. Die Krankheitserreger der Wundrose benötigen nur ein kleines Schlupfloch in der Haut, um in den Körper einzudringen. Die Behandlung besteht in strikter Bettruhe und der Einnahme von Antibiotika. Bei einer Gesichtswundrose darf der Patient nicht reden. Es besteht immer die Gefahr, dass sich die Erreger über den Blutweg bis ins zentrale Nervensystem ausbreiten und z. B. eine Hirnhautentzündung hervorrufen.Die Erreger der Phlegmone, einer großflächigen eitrigen Entzündung, bei der der eitrige Entzündungsherd nicht abgekapselt ist, sind meist Streptokokken oder Staphylokokken. Diese Erkrankung ist deshalb so gefährlich, da sich die Erreger relativ leicht über den ganzen Körper verbreiten können, weil sie nicht eingekapselt sind. Sie wird selbstverständlich auch mit hoch dosierten Antibiotika behandelt.Unter der Follikulitis versteht man eine Entzündung der Haarfollikel, meist infolge einer Staphylokokkeninfektion. Sie äußert sich als geschwollenes, schmerzhaftes Knötchen, das sich um ein Haar herum entwickelt. Oft bildet sich die Entzündung von selbst zurück, allerdings kann sich auch ein Furunkel daraus entwickeln. Furunkel sind kleine, gerötete Knoten, die Eiter enthalten und sehr schmerzhaft sind. Ein Furunkel im Gesicht sollte in jedem Fall vom Arzt entfernt werden, denn sonst besteht die Gefahr, dass sich die Krankheitserreger auf das zentrale Nervensystem ausbreiten. In diesem Fall müssen auch Antibiotika eingenommen werden. Unter einem Karbunkel versteht man mehrere Furunkel, die miteinander verschmolzen sind. Auch ein Abszess, eine Eitereinschmelzung im Gewebe, kann sich aus einer Follikulitis entwickeln.Die Impetigo contagiosa (Eiterflechte) ist eine hochansteckende Hautinfektion, die durch Strepto- oder Staphylokokken hervorgerufen wird. Zuerst kommt es zur Bildung kleiner roter Stippen, aus denen sich mit eitrigem Sekret gefüllte Bläschen entwickeln. Bald öffnen sich die Bläschen und es bilden sich gelbe Krusten, die sich nach einigen Tagen ablösen. Die Erkrankung muss unbedingt mit Antibiotika behandelt werden.Pilzinfektionen der HautPilzinfektionen der Haut machen sich in erster Linie durch rötliche, trockene, schuppige, von der restlichen Haut abgegrenzte Hautstellen bemerkbar, die unter Umständen stark jucken. In der Regel sind es Faden- oder Sprosspilze (Hefepilze), welche die Infektion hervorrufen. So können beispielsweise Hefen den »Wolf« (Intertrigo) auslösen - besonders häufig sind alte Menschen sowie Säuglinge davon betroffen. Bei Babys tritt der Intertrigo bevorzugt im Windelbereich auf und wird dann auch Windeldermatitis genannt. Behandelt wird die Intertrigo durch ein lokal aufzutragendes Antimykotikum in Pastenform (Antipilzmedikament.Besonders häufig ist der Fußpilz, eine Infektion mit Fadenpilzen, die zwischen den Zehen lokalisiert ist. Auch sie wird durch ein lokales Antimykotikum behandelt. Auch andere Stellen des Körpers, besonders die, an denen ein feuchtwarmes Klima herrscht, sind für die Besiedelung mit Pilzen prädestiniert.Virusinfektionen der HautSehr weit verbreitet sind Infektionen mit dem Herpes-simplex-Virus, von dem es zwei Typen (Typ I und II) gibt. Typ I löst den Lippenherpes, Typ II den genitalen Herpes aus. Beide Formen äußern sich in Bläschenbildung (an den Lippen bzw. in der Genitalregion), leichtem Spannungsgefühl, zum Teil kommt es zu Juckreiz und Schmerzen. Eine Herpesinfektion kann immer wiederkehren, da sich einige Viren in für die Immunzellen schwer zugänglichen Nervenknoten verstecken, die bei einer Schwächung der Abwehrkräfte wieder aktiv werden. Die Behandlung besteht in der Gabe von lokal aufgetragenen oder einzunehmenden Virostatika. Auch Warzen bilden sich oft infolge einer Virusinfektion der Haut. So ist z. B. das Papilloma-Virus für die Entstehung von gewöhnlichen Warzen, von Feigwarzen (Warzen in der Genitalregion), von Flachwarzen (geringfügig erhabenen Warzen, die meist in Gruppen zusammenstehen) und von Plantarwarzen (Warzen auf der Fußsohle) verantwortlich. Dellwarzen (runde Warzen mit einer Delle) werden durch ein anderes Virus verursacht. Warzen können chirurgisch entfernt werden.
Universal-Lexikon. 2012.